Christian Handel
 

 
In Hexenwäldern und Feentürmen (c) Alexander Kopainski Drachenmond Verlag.jpg
 

In Hexenwäldern und Feentürmen

Eine märchenhafte Anthologie

Tief verborgen in verwunschenen Wäldern leben magische Wölfe, weben finstere Hexen mächtige Zauber und suchen mutige Recken nach Erlösung. Lausche dem Gesang der Sirenen, triff den König der Feen und tanze mit den Wesen der Anderswelt im Mondlicht. Doch achte auf deine Schritte. Denn wer sich in den Schatten dieser Welt verliert, bleibt auf ewig verschwunden.

Eine märchenhafte Anthologie.

 

Leserstimmen

Die Leser sprach diese märchenhafte Anthologie sehr an:

Klasse! Ich habe die "Märchen" verschlungen. Bei vielen war ich echt traurig, dass sie nicht länger sind, 

Amazon-Rezensentin

Ich habe das Buch als Ebook gekauft und gleich noch mal als "echtes" Buch zum Verschenken!

Amazon-Rezensent

 

Leseprobe aus der märchenhaften Anthologie

Vielerlei benötigt man, um einen Zauberspiegel zu bauen. Holz von der Winterweide und kleine, glänzende Süßwasserperlen für den Rahmen. Sand, Salz und Phönixasche, um das Glas herzustellen sowie Quecksilber und Bilsenkrautpulver für die Verspiegelung der Oberfläche. Und es braucht die rechte Zeit. Die besten Zauberspiegel werden gebaut, wenn der Drachenmond am Himmel steht: voll und groß und in die Farbe des Feuers getaucht. Man benötigt geschickte Hände, einen kühlen Kopf, der sich nicht ablenken lässt, und die Seele eines Künstlers, die einzig und allein für diese Arbeit brennt. Man benötigt, das ist das Wichtigste, Herzblut.

Tiziano war gerade dabei, einen Zwergbasilisken einzufangen, der seit einigen Nächten in der Werkstatt sein Unwesen trieb, als im Vorzimmer die Tür aufschwang und die Ladenglocke zum Bimmeln brachte. Erschrocken zuckte er zusammen, der winzige Basilisk entwand sich seinem Griff und verschwand in einem Mauseloch. Tiziano stöhnte. Missmutig beugte er sich zur Seite, um durch den Durchgang zwischen Werkstatt und Laden einen Blick auf denjenigen zu erhaschen, der ihm seine Arbeit verdorben hatte. Die Frau, die hoch erhobenen Hauptes im Verkaufsraum stand, trug ein wunderschönes Gewand aus dunkelblauem Brokat. Sie blickte sich ungeduldig in dem kleinen Laden um, dessen Wände über und über mit den unterschiedlichsten Spiegeln bedeckt waren. Das Mädchen, das sich hinter ihr durch die Tür schob, war nicht minder prachtvoll ausstaffiert. Allerdings war das Gewand der Jungfrau grün und ihr Blick wirkte eher gelangweilt als herrisch.

„Wird man hier auch bedient?“, rief die Dame und Tiziano verdrehte die Augen. Er war es gewohnt, dass Maestro Felipes Kunden gesellschaftlich weit über ihm standen. Ein einfacher Fischer konnte sich einen Spiegel, wie sein Meister ihn hergestellte, nicht leisten. Die Meisten begegneten dem Spiegelmacher mit Respekt, denn keiner sonst konnte solche Wunderwerke herstellen.

Und schon bald auch ich, dachte Tiziano. Der Gedanke zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht

 

Die Geschichte hinter der märchenhaften Anthologie

Welchen Preis sind Menschen bereit, für ihr eigenes Glück oder das ihrer Lieben zu bezahlen? Dieser Frage gingen wir in den Kurzgeschichten der zweiten Märchenanthologie nach.

Nachdem Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln ein begeistertes Echo hervorrief, war sehr schnell klar, dass der Drachenmond Verlag und ich einen weiteren Band zusammenstellen wollten.

Die Arbeit an der zweiten Anthologie habe ich besonders schön in Erinnerung, da ich mittlerweile viele Autorinnen und Autoren aus dem Verlag - sowie unseren wahnsinnig talentierten Cover-Künstler Alexander Kopainski - persönlich kennengelernt hatte.

Besonders freut mich zudem, dass einige Autor*innen, die hier mit einer Kurzgeschichte vertreten sind, im Nachgang Romanprojekte im Verlag veröffentlichten.

In meiner Kurzgeschichte “Wie man Zauberspiegel baut” ging ich der Frage nach, wie der magische Spiegel der bösen Königin aus “Schneewittchen” entstanden sein könnte. Dafür durfte ich intensiv zur Glaskunst und Spiegelherstellung auf der italienischen Insel Murano recherchieren.

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Von Fuchsgeistern und Wunderlampen (c) Alexander Kopainski Drachenmond Verlag-min.jpg